Praxis für  Psychotherapie,  Psychotraumatologie, psychologische Schmerztherapie und Begutachtung.  

Diplom Psychologe Kemal Engin

Störungsbilder

Affektive Störungen (z.B. Depressionen)
Phobische Störungen
Andere Angststörungen
Akute Belastungsreaktionen
Posttraumatische Belastungsstörungen
Anpassungsstörungen
Dissoziative Störungen
Somatoforme Störungen (Psychosomatische Erkrankungen)
Neurasthenie (Erschöpfungssyndrom)
Essstörungen (Blumia neurose)
Persönlichkeitsstörungen und Störungen der Impulskontrolle
  


Ängste, Panikattacken und Phobien

Angst kennt jeder. Normale Angst ist eine Reaktion auf eine Gefahr, eine Bedrohung oder einen Angriff. Der Schutzmechanismus Angst kann aber auch zu einem Krankheitsbild werden, wenn die Angst in grundsätzlich harmlosen Situationen auftritt und sich zu einer starken Bedrohung entwickelt, die man nicht mehr kontrollieren kann. Körperliche Symptome wie Herzrasen, Zittern, Atemnot oder ein Engegefühl im Brustbereich treten "aus heiterem Himmel" auf und werden als Anzeichen einer drohenden Gefahr (z.B. eines Herzinfarktes, einer Ohnmacht oder "Durchdrehen") interpretiert. Viele Betroffene vermeiden daraufhin Situationen, in denen Ängste auftauchen könnten. Es entsteht ein Teufelskreis, in dem die Angst immer mehr Macht gewinnt und Lebensqualität und Mobilität immer weiter abnehmen - bei vielen so weit, dass sie kaum noch das Haus verlassen können. Angststörungen sind jedoch gut behandelbar: Die verhaltenstherpeutische Behandlung von Angststörungen gehört zu den erfolgreichsten Verfahren der Psychotherapie überhaupt.


Depression

Depressionen führen zu Beeinträchtigungen in fast allen Lebensbereichen: Viele Betroffene fühlen sich niedergeschlagen, hoffnungslos und verzweifelt. Andere erleben sich als emotional taub, gefühllos. Sie können sich zu nichts aufraffen, sind schnell müde und leiden unter Schlafstörungen. Häufig kommt es zu Konzentrationsstörungen, Entscheidungs-schwierigkeiten und ausschweifenden Grübeleien. Viele Patienten berichten über Angst- und Versagensgefühle, ziehen sich von sozialen Kontakten immer mehr zurück und leiden unter starken Minderwertigkeitsgefühlen. Bei ca. 10 Prozent der Betroffenen können allerdings auch die körperliche Beschwerden im Vordergrund stehen, z.B. Muskelverspannung, Kopfschmerzen, Schwindel und Magenbeschwerden, während die emotionalen depressiven Symptome weitgehend verdrängt oder überdeckt werden. Im Rahmen der Verhaltenstherapie arbeite ich mit Ihnen an der nachhaltigen Veränderung depressionsfördernder Wahrnehmungs-, Denk- und Bewertungsmuster sowie des depressiogenen Verhaltensstils.

 

 Essstörungen

Bei der Magersucht entsteht ein Teufelskreis aus Hungern, Angst vor Gewichtszunahme, einer gestörten Körperwahrnehmung als „zu dick“ und körperlichen Folgen des Untergewichtes wie z.B. Schwächegefühl, Frieren, Haarausfall, Ausbleiben der Menstruation. Bulimische PatientInnen leiden unter Ess-Brech-Attacken, oft werden auch Abführmittel oder Entwässerungstabletten eingesetzt, um der gefürchteten Gewichtszunahme entgegenzuwirken. Gerade bei der Behandlung von Essstörungen hat sich ein strukturiertes Vorgehen bewährt, in dem die Betroffenen schrittweise wieder die Kontrolle über ihr Essverhalten zurückgewinnen, um zunächst die körperlichen Prozesse zu normalisieren. In der Auseinandersetzung mit dem individuellen Schönheitsideal wird das verzerrte Körperbild korrigiert. Auch die Probleme im Hintergrund (z.B. familiäre Schwierigkeiten, wenig soziale Kompetenzen o.ä.) versuche ich gemeinsam mit Ihnen im Behandlungsverlauf zu klären und zu lösen.


Borderline-Störung  

Plötzliche und unkontrollierbare Anspannungszustände, rasch wechselnde und launenhafte Stimmung mit emotionalen Krisen, Impulsivität, intensive, aber instabile zwischenmenschliche Beziehungen ("Dauerkrise"), eine ständige Angst davor, verlassen zu werden, ein instabiles Selbstbild, Selbstschädigungen und Suizidgedanken sind typisch für Menschen mit Borderline-Problemen. Seit den 90er Jahren steht mit der Dialektisch-Behavioralen Therapie (DBT, entwickelt von Marsha Linehan) ein Behandlungsverfahren zur Verfügung, das den besonderen Bedürfnissen von Borderline-PatientInnen gerecht wird. In meiner psychotherapeutischen Tätigkeit liegen mir die DBT und das Arbeiten mit Borderline-PatientInnen ganz besonders am Herzen. Zusätzlich zur Einzeltherapie biete ich für Borderline-Patientinnen zusammen mit einem Kollegen eine Gruppe zum Fertigkeitentraining (Skillstraining) an.


Traumafolgen   

Traumatische Erlebnisse sind Ereignisse, die außerhalb der normalen Erlebenswelt der meisten Menschen liegen. Dazu gehören Unfälle und Gewalterfahrungen (z.B. Überfall, Vergewaltigung, sexueller Missbrauch, Misshandlung oder deren Versuch), aber auch Entführung, Naturkatastrophen oder Kriegsteilnahme. Nach einer traumatischen Erfahrung ist es ganz natürlich, dass körperliche und psychische Funktionen aus dem Ruder laufen. Es kommt zu Symptomen wie z.B. wiederkehrenden, unkontrollierbaren, oft bild- oder szenenhaften Erinnerungen an das belastende Ereignis, Alpträumen, Angstzuständen, erhöhter Schreckhaftigkeit und einem diffusen Bedrohungsgefühl. Viele fühlen sich emotional taub und leiden unter dissoziativen Symptomen. Solch starke psychische und auch körperliche Reaktionen auf ein Trauma sind normale Reaktionen auf unnormale Erlebnisse. Dabei kann es auch vorkommen, dass die Beschwerden erst Wochen oder Monate, teils auch Jahre nach dem belastenden Ereignis auftauchen. Die Arbeit mit traumatisierten Menschen bildet einen weiteren Schwerpunkt meiner therapeutischen Arbeit. Ich nutze dabei die vielfältigen Methoden der modernen Traumatherapie, mit denen ich Betroffenen Unterstützung dabei biete, mit dem Erlebten leben zu lernen und sich ein eigenes, zufriedenstellendes Leben wieder zurückzuerobern.


Zwangsstörungen   

Wenn Sorgen, Zweifel oder abergläubische Überzeugungen lebensbestimmend werden und in Ritualen wie z.B. stundenlangem oder ständig wiederholtem Händewaschen, übermäßigem Kontrollieren oder Ordnen münden, handelt es sich mit großer Wahrscheinlichkeit um eine Zwangsstörung. Betroffene leiden unter unkontrollierbar auftretenden Ideen wie z.B. "Ich könnte den Herd angelassen haben und das Haus könnte abbrennen" oder "Wenn ich mich nicht sorgfältig genug wasche, infiziere ich andere mit einer schlimmen Erkrankung". Die damit einhergehende Unruhe und Angst "zwingt" dazu, etwas zu unternehmen, um die drohende Katastrophe zu verhindern – etwa übermäßiges, manchmal stundenlanges Kontrollieren von Elektrogeräten, bevor man das Haus verlässt oder das Vermeiden von Berührungen mit "gefährlichen" Gegenständen. In der Regel erkennen die Betroffenen durchaus, dass ihr Verhalten unsinnig oder übertrieben ist - sie können es jedoch meist nicht ohne Hilfe von außen abstellen. Mit der verhaltenstherapeutischen Methode der Reizkonfrontation in Verbindung mit Verfahren, mit denen eine realistische Neubewertung der angstbesetzten Situationen ermöglicht wird, steht eine Behandlungsmethode zur Verfügung, die sich in der Therapie von Zwangserkrankungen als hoch effektiv erwiesen hat. Ich plane für PatientInnen mit einer Zwangsstörung die Behandlung so, dass auch (besonders effektive) langdauernde Reizkonfrontationen mit teils mehrstündiger Dauer ermöglicht werden können.


Soziale Ängste und Unsicherheiten   

  Menschen mit sozialen Ängsten meiden gesellschaftliche Zusammenkünfte oder stehen sie nur mit großer Angst durch. Sie fürchten, dass ihnen ihre Nervosität oder Angst angesehen werden könnte oder sich "peinlich" zu verhalten und dadurch Erwartungen anderer nicht zu erfüllen oder auf Ablehnung zu stoßen. Um dies zu vermeiden, gehen sie Situationen, in denen sie der Bewertung durch andere ausgesetzt sind, oft von vornherein aus dem Weg. Dies kann das berufliche und private Weiterkommen sehr erschweren und mitunter zu vollkommener Isolation führen kann. In einer Verhaltenstherapie können Betroffene lernen, ihre negativen Bewertungen zu überprüfen und durch angemessenere zu ersetzen, ein Risiko einzugehen und mögliche Fehler und Ablehnung zu ertragen. Sie lernen, ihren Perfektionsanspruch aufzugeben, sich zu akzeptieren und sich unabhängiger von der Meinung anderer zu machen. Bei evtl. mangelnder sozialer Kompetenz führe ich ein Soziales Kompetenztraining durch.

 

Persönlichkeitsstörungen   

Wenn es im Kontakt zu anderen Menschen immer wieder zu ähnlichen Schwierigkeiten kommt, soziale Beziehungen systematisch gestört sind und es dadurch zu Leid und Einschränkungen in der privaten / beruflichen Leistungsfähigkeit kommt, könnte eine Persönlichkeitsstörung zugrunde liegen. Es gibt sehr unterschiedliche Persönlichkeitsstörungen, die jedoch alle gemeinsam haben, dass es sich um relativ unflexible, überdauernde Erlebens- und Verhaltensmuster handelt, die von einem flexiblen, situationsangemessenen ("normalen") Erleben und Verhalten in jeweils charakteristischer Weise abweichen. Die Arbeit mit Menschen, die unter einer Persönlichkeitsstörung leiden, bildet einen Schwerpunkt meiner therapeutischen Arbeit und Interessen.


Dissoziative Störungen   

In der großen Gruppe der dissoziativen Störungen sind Beschwerden sehr unterschiedlicher Art zusammengefasst. Sie haben gemeinsam, dass Gedanken, Gefühle, Realitätswahrnehmung und Verhalten nicht mehr automatisch miteinander koordiniert sind, sondern es zu Abspaltungen einzelner Teilbereiche kommt. Die Umwelt erscheint unwirklich, man hat den Eindruck, „neben sich zu stehen“, spürt den eigenen Körper nicht mehr. Es kann zu körperlichen Ausfällen wie Lähmungen und zu Gedächtnisstörungen (Amnesien) kommen. Die möglichen Ursachen für dissoziative Symptome sind vielfältig, daher ist eine genaue diagnostische Einordnung unbedingt erforderlich. In der verhaltenstherapeutischen Behandlung erarbeite ich mit Ihnen zunächst individuelle Selbstkontrolltechniken, mit denen die Symptome unter Kontrolle gebracht werden können. Zusätzlich wird an der Bewältigung der zugrundeliegenden Problematik gearbeitet, die für eine dauerhafte Stabilisierung unverzichtbar ist.


Reaktionen auf schwere Belastungen und Anpassungsstörungen     

  Nach dem Erleben von schweren Belastungen oder Lebensveränderungen wie z.B. Umzug, Arbeitsplatzwechsel oder dem Verlust nahe stehender Menschen, kann es zu vielfältigen psychischen Belastungssymptomen kommen. Vielfach ist neben der Verarbeitung des Erlebten eine Neuorientierung erforderlich, um sich an die neuen Lebensumstände anzupassen. Hierbei biete ich Ihnen in einer individuell auf Sie abgestimmten Psychotherapie Unterstützung.


Schlafstörungen     

Schlafstörungen sind oft Begleiterscheinungen anderer psychischer Störungen, können aber auch eine eigenständige Problematik darstellen. Betroffene liegen quälend lange wach, erwachen frühzeitig, schlafen nicht durch oder haben Alpträume. Besonders unangenehm ist daraufhin der nächste Tag, da man sich zerschlagen, unkonzentriert und nicht leistungsfähig fühlt. Meist entsteht schon tagsüber Angst davor, in der nächsten Nacht erneut nicht schlafen zu können. In der Regel lassen sich Schlafstörungen effektiv behandeln, indem Entspannungstechniken eingeübt, krankmachende Denk- und Verhaltensweisen korrigiert und evtl. zugrunde liegende Erkrankungen behandelt werden.